Eigentlich waren wir in Portimao um die neue Fireblade zu testen, doch die neuen S20 Pneus von Bridgestone hinterließen einen solch tollen Eindruck, dass ich ihnen ein paar Zeilen widmen möchte.
Die Streckenbedingungen waren schwierig, aber eigentlich optimal für einen Reifentest. Nasse Flecken in unterschiedlichen Intensitäten wechselten mit trockenen Asphaltstücken ab. Außerdem stieg die Temperatur im Laufe des Tages an und der Reifen musste dann auch mit höheren Temperaturen zurecht kommen. Der erste Eindruck:
Präzision! Das ist wohl das größte Feature von dem neuen Pneu. Normalerweise fühlen sich Straßenpneus auf der Rennstrecke immer ein wenig schwammig an und die Linie wird nicht exakt erwischt. Die trockene Linie war hier jedoch manchmal nur 30 cm breit und mit dem neuen S 20 erwischten wir diesen Strich super easy.
Größere Kontaktfläche
Verglichen mit dem BT 016 Pro, bietet der S20 verbesserte Handlingeigenschaften auf trockener sowie auf nasser Strasse. Die gute Laufleistung wurde beibehalten. Mit der bewährten Mono Spiral Belt (MSB) Konstruktion, bestehend aus dem High Tensile Super Penetrated Cord (HTSPC), erhält der S20 einen optimierten Aufbau, um eine größere Kontaktfläche in allen Fahrsituationen zu gewährleisten. Bei kleineren Schräglagen liefert die vergrößerte Auflagefläche ein besseres Kontaktgefühl, bei größeren Schräglagen bietet sie dem Fahrer mehr Stabilität.
Neues Profil
Das S20 Profil verbessert laut Bridgestone die Agilität des Reifens schon beim ersten Lenkimpuls. Am Vorderrad bietet das Profil darüber hinaus ein verbessertes Kontaktgefühl bei maximaler Schräglage. Am Hinterrad verbessern die größeren Rillen den Grip auf nasser Strasse.
"Die große Kontaktfläche und das Grip-Level des S20 verdankt er seinen MotoGP-Genen. Vor allem sportliche Motorradfahrer können sich deswegen auf den S20 verlassen” sagt Dominique Plom, Assistant Manager, Field Engineer, Bridgestone Europe.
Sicheres Fahrgefühl ab dem ersten Meter
Neue Gummimischungen mit “Silica Rich” und Bridgestones NanoPro-TechTM Polymere bieten darüber hinaus eine bessere Haftung bei Nässe und niedrigen Temperaturen. Ein sicheres Fahrgefühl ab dem ersten Meter und gleichbleibende Fahreigenschaften während der gesamten Lebensdauer des Reifens sind laut Bridgestone ebenso gewährleistet.
An Vorder- und Hinterrad wurden zwei verschiedene Gummimischungen mit einer optimierten Segmentierung verbaut. Verbesserte Haftung und eine hohe Laufleistung sind das Resultat dieser Technologie, die Bridgestone bereits seit 1987 im Bau von Motorradreifen verwendet. In der Praxis konnten wir in Portimao das zuverlässige Griplevel bestätigen. In der Früh hatte es 8 Grad und die Strecke war nass, zu Mittag waren es dann fast 20 Grad und die Strecke war trocken. Die Turns dauerten jeweils 20 Minuten und die Reifen boten immer ein sicheres Gefühl.
Der Bridgestone Gasgriff-Henker Tim Röthig verspricht außerdem: "Das hohe Grip-Niveau wurde übrigens erreicht, ohne bei der Laufleistung Abstriche zu machen."
Der neue Battlax S20 ist in Europa ab Januar 2012 in vier Vorderrad- und sieben Hinterradgrößen verfügbar. (Quelle: 1000PS)
__________________________________________________________________________ "Orangenhaut is wos für Frauen, Orangenschnaps wos für Penner, Orangenkaugummi wos zum kauen, Orange fahren wos für Männer." __________________________________________________________________________
Wenn neue Strassenreifen auf der Rennstrecke präsentiert werden, kann es ungemütlich im Sattel werden. Wenn bis zu 180 Pferde in der spanischen Mittagssonne rundenlang in den armen Allerweltspneu hammerln gibt es normalerweise auch gute Fotos - aus dem Kiesbett. Doch die Photographen wurden enttäuscht und die Mechaniker konnten Abends ihre üblichen Mietwagenralleys veranstalten. Niemand war gestürzt! Werden die Journalisten langsam alt?
Journalistenjäger ohne Respekt
Also der Delegation aus Österreich darf man keinen mangelnden Eifer nachsagen. Bridgestone verstärkte bei der Präsentation des neuen BT-016 Strassenreifens die 3 Schreiberlinge mit 2 "Bikers Friends" Reifenhändlern. Diese Bikers Friends könnten auch Journalists Nightmare getauft werden. Denn diese Reifenhändler sind leider keine Schreibtischtäter sondern fürchterliche Journalistenjäger. Mit dabei der Werkstattleiter von der 2RadBörse - Peter Fischer, und Hans Wieder aus dem Salzburger Köstendorf. Bridgestone Bikers Friend wird man nur, wenn man keine Angst vor Vollgas hat und Motoren mindestens genauso liebt wie seine Alte. Journalisten wünschen sich jedoch unterwürfige Schulterklopfer die nach den Turns an den Lippen der Schreiberlinge hängen und den großen Worten der großen Meister aufmerksam lauschen. Diesmal war alles anders und es war ein Kampf in 5 Sessions auf Strassenreifen.
Bridgestone hat Aufholbedarf!
Bridgestone hatte mit dem BT-010 einen guten Reifen im Markt und hat dann aber mit dem BT-014 bei den Supersportlern schwer nachgelassen. Nicht dass der Reifen etwa schlecht war, doch die Mitbewerber hatten das sportlichere Profil, die modernere Technik und das bessere Marketing. Hier hat man viele Kunden verloren. Doch 2008 stehen die Chancen am Stammtisch gut für Bridgestone. Denn erstens stellt man mit Casey Stoner den Weltmeister in der Königsklasse MotoGP und bringt als einziger Hersteller auch innerhalb kürzester Zeit die MotoGP Technik mit gewaltigen Aufwand in die Großserie. Mit dem neuen 5 Layer Compound hat man einfach mehr zu bieten als der Rest am Reifenmarkt.
Bridgestone nennt das Feature am neuen BT-016 3LC (3 Layer Compound) vorne und 5LC (5 Layer Compound) hinten. Vorne werden also in der Mitte und an den Flanken in insgesamt 3 Zonen 2 verschiedene Mischungen verwendet. Hinten wird sogar noch eine weitere Zone für die Reifenschulter eingefügt.
Für Bridgestone war hier nicht die Entwicklung oder Forschung der dramatische Aufwand. Denn diese Technik wird im MotoGP Bereich schon länger eingesetzt. Schwierig war es nur, die Großserienproduktion für zigtausende Reifen auf diese neue Technik umzustellen. Doch die Marktanteilskrieger im Hause Bridgestone haben das Wortgefecht gegen die Produktionstechniker gewonnen.
Mag sein, dass diese 3 unterschiedlichen Mischungen in 5 unterschiedlichen Zonen am Reifen niemand braucht, aber stören werden sie bestimmt niemanden. Diese 3 Mischungen einfach nur SOFT (ganz an der Flanke), Hard (in der Mitte) und Medium (dazwischen) zu nennen wäre falsch. Denn diese 3 unterschiedlichen Mischungen haben 3 komplett unterschiedliche Aufgaben und müssen eben nicht einfach nur hart oder weich sein.
3 Mischungen für 3 unterschiedliche Aufgaben
Ganz am Rand benötigt man Sicherheit und Seitengrip. Wirklich beschleunigen wird hier niemand von uns, nur halten muss der Reifen und das auch wenn man Fahrfehler macht.
Etwas weiter innen dann, muss der Reifen die volle Power der 1000er ertragen und sicher auf den Boden bringen. Hier werden die Meter am Kurvenausgang gemacht.
Ganz in der Mitte kommt es auf zwei Dinge an: Stabilität auf der Autobahn und Stabilität im Geldbörsel, sprich Laufleistung. Ist also eigentlich logisch, dass diese 3 unterschiedlichen Aufgaben von 3 unterschiedlichen Mischungen besser bewältigt werden können. Und wenn man es sich nur einbildet, dass die Technik besser ist, dann war die Innovation ebenfalls schon ihr Geld wert. Denn teurer als die Reifen vom Mitbewerb ist der neue Reifen nicht.
Weltmeister! Die Erwartungen sind hoch.
Ich selbst hab manchmal Probleme die Vorteile eines Reifens auf der Strecke auch zu spüren. Denn ich bin ein verwöhnter Fratz und geh einfach davon aus das alles passt. Wir haben das Jahr 2008 und Bridgestone ist MotoGP Weltmeister. Alles andere als ein mörderischer Reifen wäre eine Schande. Viel einfacher fällt es daher auf Makel zu achten und diese dingfest zu machen.
Den neuen Reifen fuhr ich übrigens schon bei der Yamaha R6 Präsentation im japanischen Sugo und war offen gesagt ein wenig enttäuscht. Das Wunderding war nicht schlecht, aber auch nicht besser als andere Reifen am Markt. Hier auf der Rennstrecke in Jerez war plötzlich alles anders.
Feine Ware nur beim Reifenhandel, Sparversion bei Erstausrüstung
Beim Mittagessen, nach gewaltigen Duellen der Journalisten und Bikers Friends wurde nebenbei auch über den Reifen gesprochen. Wir hatten den ganzen Vormittag mächtig eingeschenkt und niemand hatte Probleme. Wir mussten uns selbst daran erinnern, dass wir eigentlich auf sportlichen Strassenreifen unterwegs waren und nicht auf Slicks. Vor allem der Hinterreifen begeisterte mit klassem Grip.
Die Bridgestone Techniker klärten nach Anfrage auf: "Bei den Erstausrüstungsreifen auf der R6 und auch auf der GSX-R handelt es sich um andere Spezifikationen ohne die 5LC (5 Layer Compound) Technik. Zum Serienstart der Maschinen, war der Reifen einfach noch nicht 100% fertig und wir mussten eine etwas abgespeckte Version mit ausliefern." Die ehrliche Antwort beruhigte mich!
Rein in den Kopf: Vorsicht Strassenreifen!
Am Nachmittag wurde die Gangart noch weiter verschärft. Im Kopf konnte ich auch diesem Strassenreifen nicht 100% trauen. Denn es war ein Strassenreifen und er musst auch auf der Strasse tausende Kilometer überleben. Daher versuchte ich beim harten Duell zumindest am Kurveneingang etwas weniger Schräglage zu fahren als ich es von Slicks gewohnt bin. Hier wird etwas gespart, etwas früher aufgestellt und recht früh beschleunigt. In der Bremszone davor kannte ich aber keine Gnade und ankerte so hart wie nur möglich. So konnte ich insgesamt einen tollen Speed gehen ohne die angeblichen Qualitäten "der Reifen zeigt Gripverlust am Vorderrad langsam an" testen zu müssen.
Beim Anbremsen war der Reifen perfekt stabil, beim Einlenken war er trotz Bremseinsatz auf jedem der getesteten Motorräder handlich genug und das Hinterrad überzeugte sowohl beim V2-Drehmoment der Ducati als auch bei der R4-Drehzahlorgie bei der 750er GSX-R. Stabil genug war er auf allen Motorrädern.
Nur bei der Kawasaki ZX-10R konnte auch der BT-016 keine Wunder vollbringen. Die fahrende Gewalt ist bärenstark und vom Fahrwerkslayout auf der radikalen Seite. Am Kurvenausgang klopfte der Lenker dem kroatischen Kollegen gewaltig auf die Finger und er drosselte das Tempo deutlich.
Testverschärfung mit fahrenden Hindernissen
Als Testverschärfung werden neuerdings nicht nur erfahrene Motorradjournalisten auf die Strecke geschickt, sondern auch Schreiberlinge von Reifenmagazinen die neben LKW-Reifen, PKW-Winterreifen auch mal ein paar Runden auf der Rennstrecke im Sattel von Motorrädern drehen. Der beleibte Kollege tauchte aber auch wirklich an der ungünstigsten Stelle der Strecke auf. Gerade eben ging Berzerk mit seiner KTM RC8 an mir und meiner Suzuki GSX-R 750 vorbei. Wir orgelten die Gegengerade hinunter zur Haarnadelkurve und standen dort nebeneinander am Kurveneingang. Der arme Teufel im zweiteiligen Leder fuhr aufrecht sitzend einen halben Meter von der Innenlinie entfernt. Wohl oder übel mussten wir nun also doch noch riskieren. Ich bremste harte in den Scheitel und betete inständig, dass die japanischen Ingenieure genauso brav gearbeitet haben wie die Marketingfreaks beim Erstellen vom Prospekt. Berzerk wählte die Außenlinie und wir gingen gleichzeitig an der letzten Rille am fahrenden Hindernis vorbei. Die Angst war groß, doch der Reifen ließ uns nicht im Stich.
Einheitssetup für alle Piloten
Nachdenklich machte mich dann das Thema Setup. Vollkommen unterschiedliche Fahrer mit komplett unterschiedlichem Fahrkönnen (von Ex-GP Star McWilliams bis zum oben genannten Reifentester) tauschten wild und munter in der Boxengasse ihre Motorräder. Es wurde niemals am Setup geschraubt. Der Reifen musste also wie im wirklichen Leben auch, verschiedenste Fahrstile verdauen. Denn draußen auf den Strassen wird der BT-016 sowohl auf einer Bandit als auch auf einer GSX-R montiert werden. Die Reifenkonstruktion muss also jene Dämpfungsaufgaben übernehmen, die das nicht perfekt abgestimmte Fahrwerk übrig lässt. Bei Bridgestone ist hier auch schon anderen Reifen die Technik HTSPC und MSB verbaut.
Je komplexer der Name desto besser der Prospekt?
Hinter diesem irrsinnig griffigen Namen verbirgt sich eine echte Kernkompetenz in der Bridgestone Reifenentwicklung. 5 hochwertige Stahlfäden werden verdrillt, in Gummi gelagert und bildet eine endlose Karkasse unter dem Gummi. (High Tensile Super Penetraded Cord). Durch die innere Reibung zwischen den Stahlfäden im Gummi werden Schläge besonders gut gedämpft. Dieses Stahl-Gummi Seil ist in Laufrichtung um den kompletten Reifen gewickelt und ist Federung und Stoßdämpfer in Personalunion. Wer beim Fachsimpeln gerne große Reden schwingt: High Tensile Super Penetrated Cord -Mono-Spiral Belt.
Klares Testurteil: Alle hatten Spaß, niemand ist gestürzt!
Die wichtigste Erkenntnis kam dann am Abend. Ein Rudel Jungs hatte viel Spaß am Spielplatz Rennstrecke. Die Gefechte wurden sowohl auf der Strecke als auch in der Boxengasse mit üblen Attacken ausgetragen. Doch niemand stürzte und niemand hatte eine heikle Situation.
Echt fertig waren wir dann aber, als Bridgestone Mitarbeiter aus Hamburg mit FZ1 uns BMW K 1200S vorm Hotel einparkten. Sie haben mit dem sportlichen Strassenreifen soeben mehr als 3.000km runtergespult und der Reifen sah echt OK aus. Der Vorgängerreifen BT-014 hatte hier durch die einheitliche Lauffläche hinten echte Schwächen. Mit der harten "Autobahnmischung" in der Mitte fährt der 16er aber deutlich länger. (Quelle:1000PS)
duffy79
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bridgestone_bt016.jpg
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Conti Sport Attack 2 conti_sport_attack_paar.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Unter dem Motto „ready 2 attack“ stellt Continental einen neuen Supersportreifen vor. Der ContiSportAttack 2 ist ab Januar 2012 lieferbar und wurde für höchste Erwartungen in puncto Handling und Sicherheit entwickelt. Dazu haben die Ingenieure einen neuen Standard der Reifenmarke setzen können: Das Handling ist laut Conti leichtgängig, so dass auch schnell durchfahrene Kurvenfolgen mit noch höherer Präzision und Geschwindigkeit gemeistert werden können. Um auch auf nasser Straße sicher unterwegs sein zu können, hat der Reifen einen weiter erhöhten Silicaanteil in der Laufflächenmischung erhalten. Zusätzlich setzen die Reifenentwickler auf die bewährten Continental-Technologien: Traction Skin, Continuous Compound und Black Chili Mischung. Damit hat der Reifen laut Conti eine extrem kurze und sichere Einfahrzeit, hohen Grip, beste Rückmeldung im Grenzbereich und gute Laufleistung sowie gleichbleibende Fahreigenschaften bis zur Verschleißgrenze. Zusätzlich wurden Vorder- und Hinterrad so konstruiert, dass das Anbremsen von Kurven sowie das Herausbeschleunigen noch kontrollierbarer wird. Mit diesen Eigenschaften hat Continental nun einen neuen Reifen im Supersport-Segment im Angebot, der sich an den Erwartungen von Bikern orientiert, die von ihren Motorrädern und ihrer Bereifung Höchstleistung erwarten. Der Reifenhersteller dokumentiert den hohen Standard des neuen ContiSportAttack 2 unter anderem mit der Erstausrüstungsfreigabe für die neue 2012 BMW S 1000 RR. Der Supersportreifen wird in Deutschland gefertigt, zur Auswahl stehen drei Dimensionen für das Vorderrad und fünf für das Hinterrad. (Quelle: 1000PS)
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